Am ZFF 2020 sah ich den Schwerpunkt im Migrationsthema. Filmschaffende berührt die Art und Weise, wie sich Menschen in einem für sie unbekannten Land zurechtfinden.
Drei Filme schaute ich;
Wanda – mein Wunder
Eine tragische Komödie von Bettina Oberli. Ein Unternehmer mit Schlaganfall braucht Rundumbetreuung. Die geschiedene Wanda aus Polen nimmt diese Aufgabe wahr und bietet Extraservices. Daraus resultiert eine Schwangerschaft, womit Wanda auf gleiche Augenhöhe aufsteigt, dadurch fürchten die Kinder des Hauses um ihr Erbe.
Eine Lösung wird gefunden, das Kind soll gegen gutes Geld von der Tochter adoptiert werden. Es bestehen allerhand Verwicklungen. Die wohlhabende Hausherrin, gespielt von Marthe Keller bleibt allein zuhause und resümiert; «das Haus ist groß genug, wir haben genug Platz.»
Spagat
Dieser Film zeigt die Realität auf. Da leben zwei Sans Papiers in Illegalität, Tochter wie Vater. Diese Tochter namens Uljana kann die Schule besuchen und ist begeisterte Turnerin. Der Vater beginnt ein Verhältnis mit Uljanas Lehrerin. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, eine Passage; die Uljana stiehlt einen Kopfhörer, ihre Lehrerin verrät ihren Diebstahl an Uljanas Vater, steckt diesen Kopfhörer schliesslich ein und geht wortlos.
Im Zuge der Ereignisse sollte fraglicher Kopfhörer wieder auftauchen; Uljana stiehlt erneut, wird erwischt, ihre Illegalität fliegt auf, Vater & Tochter fliehen und werden gesucht. Trotzdem nimmt Uljana am Wettbewerb teil, wird daraufhin allerdings von ihrer Lehrerin verraten und in die Ukraine zurückgebracht.
Das Leben der Lehrerin bekommt nun Risse, der Aufenthalt in der Schweiz passé, alles aufgrund einer Bagatelle und möglicherweise ein wenig Arroganz.
Contra
Eine arabisch-stämmige junge Frau träumt davon, Anwältin zu werden. Unpünktlich erreicht sie wegen ihres verantwortungslosen Bruders ihre Antrittsvorlesung und wird vom vorstehenden Professor gerügt. Aufgrund eines Shitstorms setzt ihn die Hochschulleitung allerdings unter Druck, genau sie zu coachen.
Daraus entwickelt sich ein modernes Märchen. Die junge Frau setzt sich durch und schafft es schliesslich ins Final des Debattenwettbewerbs. Unwissentlich verteidigt sie hierbei auch den Professor, der in Schwierigkeiten steckt. Schliesslich überwindet sie maßgebliche Hürden und wird eine erfolgreiche Anwältin. Was von ihrem früheren Leben noch geblieben ist, ist, dass sie sich immer vor wichtigen Verhandlungen mit Tanzen entspannt.